Beratung & Coaching

Was ist eigentlich Psychologische Beratung und wozu ist sie gut?

Stellen Sie sich vor, Sie finden sich in einem Raum wieder, mit zwei, sich etwas schräg gegenüberstehenden Stühlen. Sie sitzen in einem dieser gemütlichen Stühle mit hohen Armlehnen. Sie betrachten den Raum und es fallen ihnen Bilder auf, oder vielleicht Bücher. Möglicherweise entdecken Sie eine Ecke mit Pölstern und Decken, oder ein Regal mit Figuren und Stofftieren. Vielleicht aber auch nichts davon. Der Mann, der Ihnen gegenübersitzt, sieht Sie freundlich und mitfühlend an. Auf seinem Schoß mag ein Klemmbrett, oder eine Mappe liegen. Aus Ihrer Perspektive jedenfalls etwas, das vermutlich zum Mitschreiben gedacht ist. Und dann stellt er Ihnen eine Frage:

„Was führt Sie zu mir?“

So oder so ähnlich kann eine Sitzung bei einem Berater beginnen. Aber was ist nun diese Psychologische Beratung genau und was passiert dort eigentlich?

Das sind zwei Fragen, die Ich immer wieder gestellt bekomme und die sich vermutlich auch Menschen in schwierigen Lebenssituationen stellen, bevor sie die Entscheidung treffen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Psychologische Beratung ist in Österreich eine gesetzlich geregelte Tätigkeit. Sie muss also erlernt werden und die Berater müssen regelmäßig Fortbildungen machen. Bei diesen Ausbildungen wird in der Regel eine Methode gelehrt. Zum Beispiel, lösungsorientierte-systemische Beratung. Diese Form der Beratung, geht auf die lösungsorientierte Kurzzeittherapie nach Steve de Shazer, einem amerikanischen Psychotherapeuten, zurück. De Shazer erkannte, dass viele Therapeuten sehr viel Zeit damit zubrachten, ihren Klienten bei ihren Problembeschreibungen zu zuhören. Sein Ziel war des deshalb, zügig vom Problem zur Lösung zu kommen. Ganz nach dem Motto „Man muss nicht verstehen wie ein Schloss funktioniert. Man braucht nur den richtigen Schlüssel!“.

Andere Beratungsformen versuchen dem Klienten dabei zu helfen sein Problem besser zu verstehen. Diese Berater gehen von der Annahme aus, dass Probleme immer nur Nebenwirkungen sind. Stellen Sie sich vor, Ihr Auto würde ohrenbetäubende Geräusche machen, oder oft nicht anspringen. Diese Probleme würden Sie vermutlich Ihrem Mechaniker schildern. Dieser würde die Motorhaube öffnen und versuchen zu ergründen, was von außen zunächst nicht sichtbar ist.

Ähnlich ist es auch bei Menschen. So erkennt jemand, der sich schwer tut nein zu sagen und sich ausgenützt fühlt, oft erst in einer Beratung seinen blinden Fleck. Nämlich eine tiefe Angst vor Ablehnung zum Beispiel, welche meist ihre Wurzeln in der Kindheit hat. Er glaubt vielleicht, dass er eigentlich nicht liebenswert ist und von anderen verlassen wird, wenn er deren Wünschen nicht nachkommt. Das Ziel wäre es hier diese Angst bewusst zu machen und sich mit ihren Auslösern und Ursachen auseinanderzusetzen.

Vielleicht stellen Sie sich mittlerweile die Frage, wann denn nun endlich hilfreiche Ratschläge kommen. Immerhin heißt es ja psychologische Beratung, nicht wahr? Nun an dieser Stelle muss ich Sie enttäuschen. Gute Berater geben keine Ratschläge, oder Anweisungen. Sondern, sie helfen Ihnen durch gezielte Fragen zu Ihren eigenen Antworten zu kommen. Stellen Sie sich vor, Sie bekämen ein Malen-nach-Zahlen Bild. Es auszumalen würde keine große Mühe machen. Sie hätten schnell ein Bild. Aber mal ganz ehrlich. Würden Sie sich dieses Bild stolz in ihre Wohnung hängen? Wohl kaum. Es wäre auch nie wirklich IHR Bild. Denn, das meiste war bereits vorgegeben. Es ist bei weitem schwieriger ein Bild aus dem Nichts zu malen. Es könnte viele Wochen, oder gar Monate dauern. Aber ich könnte mir vorstellen, dies wäre ein Bild, welches man aufhängen möchte.

Genau das ist letztlich das Ziel der psychologischen Beratung. Sie nicht mit einer Schablone abzuspeisen, sondern Ihnen zu helfen ein Bild Ihres Lebens zu entwerfen.

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